passkombination

Im Rahmen des UEFA-Cups, der in Düsseldorf stattfand, hat wildpalms GbR unter dem Kuratorium von Jorge Sanguino und Alexandra Meffert ein inspirierendes Programm für die Nachbarn des Stadtteils Stadtmitte entwickelt, das den treffenden Namen “Passkombination” trägt.

Die “Passkombination” war ursprünglich für vier Sitzungen geplant. Aufgrund der überwältigenden Resonanz wurden am Ende jedoch sechs Sitzungen abgehalten.

Der Grund für die Verlängerung war die offene und begeisterte Annahme des Angebots durch die Eltern und Kinder der zitty:family. Sie nahmen aktiv an den ersten vier Sitzungen teil, was zeigte, wie sehr das Programm geschätzt wurde. Diese positive Beteiligung machte es schwierig, das Projekt nach den geplanten Terminen zu beenden.

Aus diesem Grund entschied sich das Team, zwei zusätzliche Sitzungen anzubieten. Dies ermöglichte es den Teilnehmern, noch tiefer in die Bewegungserfahrungen von Alexandra Meffert und die literarischen Fußballdiskussionen im Leseclub von Jorge Sanguino einzutauchen.

Die Verlängerung der “Passkombination” war ein klarer Indikator für ihren Erfolg und die Bedeutung solcher Gemeinschaftsprojekte. Sie förderte nicht nur die körperliche und geistige Aktivität, sondern stärkte auch die Bindungen innerhalb des Stadtteils Stadtmitte. Die zusätzlichen Sitzungen trugen dazu bei, die Begeisterung und das Engagement der Teilnehmer weiter zu fördern, was das Hauptziel des Projekts unterstrich: Gemeinschaft, Kultur und Bewegung harmonisch zu vereinen.

Passkombination Logo
Abbildung 1: Logo der Passkombination

“Passkombination” bot eine einzigartige Mischung aus Bewegung und Literatur. Alexandra Meffert, mit ihrer langjährigen Erfahrung im Unterrichten von Yoga und Tai Chi, entwickelte spezielle Bewegungserfahrungen. Diese Übungen ermöglichten den Teilnehmern, neue Formen der Körperwahrnehmung zu entdecken und förderten gleichzeitig Entspannung und Wohlbefinden.

Parallel dazu leitete Jorge Sanguino einen Fußball-Leseclub, in dem Texte rund um das Thema Fußball gelesen und diskutiert wurden. Dies bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich auf literarischer Ebene mit dem Sport auseinanderzusetzen und tiefer in dessen kulturelle Bedeutung einzutauchen.

Fußball-Leseclub mit Jorge Sanguino
Abbildung 3: Fußball-Leseclub mit Jorge Sanguino

Die Kombination aus körperlicher Aktivität und geistigem Austausch schuf eine lebendige Gemeinschaftsatmosphäre. Die Bewohner des Stadtteils Stadtmitte konnten so neue Verbindungen knüpfen und ihre Begeisterung für Bewegung und Fußball teilen.

Für jede Sitzung wurden verschiedene Bücher angeboten, und die Kinder konnten wählen, welches Buch sie lesen wollten. Diese Auswahl förderte ihre Eigeninitiative und hielt ihr Interesse an der Literatur konstant hoch.

Die Rolle des Vorlesens unter Kindern

Es ist bemerkenswert, dass sowohl ältere als auch jüngere Kinder das Vorlesen als eine erfreuliche Aktivität empfanden. Dabei zeigte sich, dass die älteren Kinder das Vorlesen für die jüngeren Kinder als eine Möglichkeit erachteten, in einen interaktiven Austausch zu treten, während die jüngeren Kinder die Vorzüge des Vorlesens für sich selbst entdeckten.

Diese Beobachtung deckt sich mit der Bildungsforschung zu Peer-Assisted Learning und altersübergreifendem Tutoring, die zeigen, dass eine für beide Seiten vorteilhafte Lernumgebung entsteht, wenn ältere oder besser lesende Kinder jüngeren Gleichaltrigen vorlesen. Ältere Kinder festigen ihre eigenen Lesefähigkeiten oft, indem sie anderen etwas beibringen oder ihnen vorlesen, da das Erklären von Inhalten oder das Vorlesen ihnen hilft, Informationen tiefer zu verarbeiten. Diese Rolle kann ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl stärken und ihnen ein Gefühl der Verantwortung und des Stolzes vermitteln, wenn sie ihren jüngeren Mitschülern helfen.

Für die jüngeren Kinder kann es angenehmer sein, älteren Gleichaltrigen zuzuhören, als mit Erwachsenen zu interagieren, wodurch sie eher bereit sind, sich zu engagieren, Fragen zu stellen und sich auszudrücken. Diese Interaktionen fördern positive Beziehungen zwischen verschiedenen Altersgruppen und verbessern die Kommunikations- und zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Jüngere Kinder schauen oft zu älteren Gleichaltrigen auf und sind möglicherweise motivierter, ihre eigenen Lesefähigkeiten zu entwickeln, indem sie sie beobachten.

Allerdings gab es große Unterschiede zwischen der Entwicklung in den ersten und den letzten Sitzungen. Wir stellten fest, dass das Interesse der Kinder an den Büchern zwar konstant blieb, dasselbe aber Allerdings gab es große Unterschiede zwischen der Entwicklung in den ersten und den letzten Sitzungen. Wir stellten fest, dass das Interesse der Kinder an den Büchern zwar konstant blieb, dasselbe aber nicht für die Eltern galt. Während sie sich in der ersten und zweiten Sitzung aktiv am Vorlesen der Texte beteiligten, zogen sie sich in den folgenden Sitzungen von der Kindergruppe zurück und verbrachten, während sie die Kinder im Klassenzimmer begleiteten, mehr Zeit damit, auf ihr Handy zu schauen.

Details zu den Bewegungseinheiten

Im Rahmen unseres Projekts “Passkombination” wurden die Bewegungseinheiten weiterentwickelt, basierend auf Übungen, die zuvor mit den zitty:familie-Müttern entwickelt worden waren. Das Ziel war es, Bewegungsformen zu betonen, die im Fußball entwickelt werden, wie zum Beispiel das Balancieren, das Dehnen wie ein Torwart oder das Rollen auf dem Boden wie eine Schwalbe.

Passkombination Alexandra Meffert
Abbildung 1: Yogamatten für Kinder & Eltern

Es gab jedoch auch Änderungen bei den Bewegungseinheiten. In der ersten Einheit wurde zuerst die Bewegungseinheit durchgeführt und anschließend die Lesesitzung im selben Raum abgehalten, was einen fließenden Übergang zwischen Bewegung und Lesen ermöglichte. In der zweiten Einheit fand die Bewegungseinheit in einem vom Lesebereich getrennten Raum statt, wodurch sich die Bewegungsphase verlängerte, jedoch weniger Zeit für die Lesesitzungen blieb. Die dritte und vierte Einheit verknüpften die Bewegungseinheiten direkt mit der Lesestunde und wurden in Bezug auf den gelesenen Text gestaltet. Wenn es im Text zum Beispiel um den Torwart ging, führten die Kinder entsprechende Torwartbewegungen aus. Wie bereits erwähnt, war diese Kombination möglich, weil die Eltern von der Lesedynamik der Kinder getrennt waren.

Erweiterte Sitzungen 29.06 und 03.08: Integration von Nachbarn und gemeinsames Fußballschauen

Zu Beginn der Ferien für die Kinder und Jugendlichen der zitty:familie fanden zwei erweiterte Sitzungen statt, die darauf abzielten, die Stadtmitte-Nachbarn sowie weitere Düsseldorfer Bewohner zu integrieren. Im Mittelpunkt standen Bewegungseinheiten und das gemeinsame Anschauen von Fußballspielen, die abends im Außenbereich projiziert wurden. Vom Viertelfinale bis zum UEFA-Finale luden wir unsere Nachbarn ein, die Spiele in unserem Garten zu genießen.

Fußballspiel-Projektion im Garten
Abbildung: Gemeinsames Anschauen der Fußballspiele im Garten

Leider gab es unter den Anwesenden kein Interesse am Gruppenlesen, das bei den Kindern beliebt war. Dafür fanden die Bewegungseinheiten mit Alexandra Meffert großen Anklang. Diese zusätzlichen Sitzungen wurden über Rausgegangen, Instagram und per E-Mail beworben.

Alexandra Meffert bei der Bewegungseinheit
Abbildung: Alexandra Meffert leitet eine Bewegungseinheit

Allerdings trat das Problem auf, dass viele Leute, die Plätze gebucht hatten, die Veranstaltungen letztlich nicht besuchten. Möglicherweise könnten Erinnerungs-E-Mails oder eine “No-Show”-Gebühr die Verbindlichkeit in Zukunft erhöhen.

Trotz dieser Herausforderung boten die Veranstaltungen eine schöne Gelegenheit, Bewegung und Gemeinschaft zu fördern, insbesondere durch die Bewegungseinheiten, die sich als sehr beliebt erwiesen. Zukünftig könnte es hilfreich sein, weitere Strategien zu entwickeln, um die Teilnahme zu verbessern und das Programm weiter auszubauen.

Anzeige im Rausgegangen für den event am 03.08