Monumentos migrantes workshops- kuratiert by Jorge Sanguino & Alexandra Meffert mit R. Uribe & S. Takeda
“Vergangenheitsbewältigung”
Monumentos Migrantes: Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, oft als “Vergangenheitsbewältigung” bezeichnet, ist ein Begriff, der vor allem im Kontext der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielt. Ursprünglich bezog sich dieser Begriff auf die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Bewältigung der Schuld an den Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs. Im Laufe der Zeit hat sich der Fokus jedoch erweitert, und auch andere Aspekte der deutschen Geschichte, wie die DDR-Vergangenheit, wurden in die Diskussion einbezogen.
In Bezug auf Migration wird die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland häufig in Verbindung mit der Geschichte der sogenannten “Gastarbeiter” und ihrer Nachkommen diskutiert. Während die Anwerbung von Gastarbeitern in den 1950er und 1960er Jahren zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands beitrug, brachte sie auch soziale Herausforderungen und Probleme mit sich. Die Frage der Integration und die Anerkennung von kultureller Vielfalt rückten in den Fokus.
Mit einer Präsentation am 10. Juli analysierte Roberto die Beziehung zwischen Stadtarchitektur und die Notwendigkeit, Geschichte zu rekonstruieren.
Der Begriff “Vergangenheitsbewältigung” kann jedoch als veraltet und umstritten betrachtet werden, da er möglicherweise nicht ausreichend die fortlaufende, sich entwickelnde Natur von Geschichtsprozessen und Migrationsfragen widerspiegelt. Einige Kritiker argumentieren, dass er den Eindruck erwecken könnte, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein abgeschlossener Prozess ist, während in Wirklichkeit die Debatte und Reflexion darüber fortbestehen sollten.
Die Herausforderungen im Umgang mit Migration und kultureller Vielfalt erfordern eine kontinuierliche Auseinandersetzung und Anpassung von Konzepten, um den aktuellen gesellschaftlichen Realitäten gerecht zu werden. Daher wird heute in Deutschland zunehmend von interkultureller Verständigung, Integration und einem umfassenderen Geschichtsbewusstsein gesprochen, um den Anforderungen einer vielfältigen und sich ständig wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden.
Am 11. Juli fand der Workshop statt über ephemere Denkmäler. Am 27. Juli 2000 explodierte eine Rohrbombe auf der Wehrhahn-Linie der Düsseldorfer U-Bahn. Im Zusammenhang mit der Gedenkstätte an der Wehrhahn-Linie wurde erforscht, um kreative und reflektierende Debatten über die Vergänglichkeit von Erinnerungsorten und ihre Bedeutung in der Gesellschaft zu fördern.
Als wir ankamen, jedoch war die Gedenktafel bereits entfernt worden. Roberto zeigte den Teilnehmern, wie man ein ephemeres Denkmal herstellt. Dieses Fehlen eines physischen Elements, das die Erinnerung aktiviert, diente dazu, kreativ zu agieren und mit einfachen Materialien in den städtischen Raum einzugreifen, die auf jeden Fall darauf hinweisen, dass dort ein Ereignis stattgefunden hat, das in das kollektive Gedächtnis integriert werden muss.
Der Hinweis auf das Fehlen von Wehrhahns Gedenktafel durch das flüchtige Denkmal wurde von den Bürgern positiv aufgenommen, die überrascht waren, dass sie nicht mehr da war. Freunde und Kollegen posteten Nachrichten in den sozialen Medien.
Zwangsarbeiter
Der zweite Teil des Workshops fand in der Zwangsarbeitergedenkstätte im Banhof Derenhof statt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in Düsseldorf, wie in vielen anderen deutschen Städten, Zwangsarbeiter eingesetzt. Diese Menschen stammten aus verschiedenen Ländern und wurden unter Zwang zur Arbeit in deutschen Unternehmen und Industrien verpflichtet. Ihre Arbeitskraft wurde von den nationalsozialistischen Behörden für den Kriegsbedarf und den wirtschaftlichen Aufbau ausgenutzt.
Die Lebensbedingungen für Zwangsarbeiter waren oft extrem schwierig. Sie waren in der Regel schlecht untergebracht, erhielten unzureichende Verpflegung und wurden schlecht behandelt. Viele Zwangsarbeiter wurden zudem Opfer von Diskriminierung, Misshandlung und Zwangsmaßnahmen.
In Düsseldorf spielte die Industrie, insbesondere die Metall- und Elektroindustrie, eine bedeutende Rolle bei der Beschäftigung von Zwangsarbeitern. Auch in Rüstungsbetrieben sowie in Bau- und Landwirtschaft wurden Zwangsarbeiter eingesetzt.
Ziel des Workshops war es, zu lernen, wie man ephemere Interventionen an Orten der Erinnerung, die der Stadtmöblierung unterliegen, einsetzen kann. Die Frage ist, wie wir die Erinnerung in unserem Alltag bekräftigen können. Jede/r Teilnehmer/in intervenierte so, wie er/sie es in dem Raum für am effektivsten hielt.
FUTURE …..ZUKUNFT
am 12. wurde der Workshop mit Kindern abgehalten. Fünfer- oder Sechsergruppen spielten die Kinder der Kita in der Klosterstraße mit dem Reisekoffer und gestalteten ihre eigenen T-Shirts.
40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren hat einen Migrationshintergrund. Der Workshop sollte nicht nur die künstlerische Kreativität fördern, sondern auch den interkulturellen Austausch und die Wertschätzung für kulturelle Vielfalt stärken. Es bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre eigene Identität zu erforschen, während sie gleichzeitig Verbindungen zu anderen schaffen.
der Workshop war ein Erfolg. Am 10. September fand auf Wunsch des Direktors der Zitty.familie ein weiterer Workshop statt, und von da an wurde eine Partnerschaft mit der Einrichtung initiiert.
Unsere Aufgaben
Zweifelsohne muss das Thema Wanderungsdenkmäler weiter erforscht werden. Wir müssen auch Wege finden, um die erwachsene Öffentlichkeit für das Thema zu interessieren. Hier sind die Bemühungen aller Teilnehmer/innen und derjenigen, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, gefragt. Es ist ein Ansatz aus verschiedenen Disziplinen erforderlich, der nur möglich ist, wenn er auf breiter Basis verbreitet wird. Roberto kehrte nach Düsseldorf zurück, um sich mit Shinpei Takeda zu treffen und an unseren Gesprächen in einer Reihe von Podcasts teilzunehmen, die noch in Produktion sind.