
„Tree of Life“ ist ein Aquarell der kanadischen Künstlerin Nika Fontaine aus dem Jahr 2017. Nikas Werk ist eine Erkundung des Spirituellen, das in der Kunst ausgedrückt werden kann. Dazu greift sie auf verschiedene Denktraditionen zurück, die sich mit der spirituellen Welt beschäftigen, darunter Religionen, vor allem die jüdisch-christliche, die ihr schon als Kind von ihrem Onkel, einem Franziskanermönch, nähergebracht wurde.
Der Baum des Lebens ist ein universelles Symbol, das in vielen Kulturen und Traditionen weltweit vorkommt.
- Kabbala (jüdische Mystik): Symbolisiert die göttliche Schöpfung, spirituelle Entwicklung und die Verbindung zwischen Gott und Welt durch die zehn Sephirot.
- Nordische Mythologie (Yggdrasil): Verbindet die neun Welten, steht für kosmische Ordnung, Leben, Tod und Erneuerung.
- Keltische Traditionen: Repräsentiert Harmonie, Stärke und die Verbindung von Himmel, Erde und Unterwelt.
- Christentum: Symbol für Unsterblichkeit (Eden) und Erlösung (Offenbarung), oft mit dem Kreuz verbunden.
- Mesopotamische Kulturen: Steht für Fruchtbarkeit, göttliche Ordnung und Leben, oft mit Gottheiten wie Inanna verknüpft.
- Indische/Buddhistische Traditionen: Symbolisiert Erleuchtung (Bodhi-Baum) oder die vergängliche Welt (Ashvattha).
- Afrikanische Kulturen: Verkörpert Leben, Schutz und Ahnenverbindung, z. B. durch den Baobab.
- Schamanische/Indigene Traditionen: Dient als Axis Mundi, verbindet Unterwelt, Erde und Himmel, z. B. der Ceiba-Baum bei den Maya.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Baum des Lebens normalerweise die Verbindung zwischen Himmel, Erde und Unterwelt sowie den Kreislauf von Leben darstellt. In vielen Kulturen steht er für Harmonie, Kraft und Einheit der Schöpfung und des Kosmos.
Die Aquarell spielt eine wichtige Rolle in Nikas Kunst. Sie malt schnell, weil sie einen Kleber benutzt, um den Glitzer auf der Leinwand zu fixieren. Um sich vor dem Malen richtig zu konzentrieren, meditiert sie und skizziert die Motive, die sie malen will.
Aquarelle sind für die Entwicklung ihrer Malerei unverzichtbar, deshalb schätzt sie sie auch so sehr.
